„Nichts auf der Welt ist so stark, wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“
Victor Hugo
Das weltweite Wirtschaftssystem hat sich von den nationalen rechtlichen Rahmenbedingungen abgelöst – Dies ist eine Folge von Globalisierung, neuen Kommunikationstechnologien und den Herausforderungen einer überaus stark angewachsenen Finanzwirtschaft.
Die globalen rechtlichen Rahmenbedingungen sind derzeit ungenügend und befördern ein bedeutendes Ungleichgewicht: Die Politik hat ihren Vorrang gegenüber der Wirtschaft verloren, denn die politischen Strukturen sind nach wie vor national oder kontinental, aber nicht global. Hinzu kommen das enorme Wachstum der Weltbevölkerung und der damit verbundene steigende Verbrauch der natürlichen Ressourcen. Die Konsequenzen dieser Entwicklung belasten bereits jetzt die ökologischen Systeme und sind Anlass für regionale und überregionale politische Spannungen.
Der Einzelne kann allein kaum etwas dagegen ausrichten, wenn den Staaten übergeordnete Systeme einen Kurs verfolgen, der den Frieden bedroht oder nicht zukunftsfähig ist. Deswegen haben sich 2003 zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, den Medien und Nichtregierungsorganisationen zusammengeschlossen und die Global Marshall Plan Initiative gegründet.
Das Ziel der Initiative ist es, weltweit Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik für eine Zusammenarbeit zu gewinnen, die globale Sicherheit, Frieden und Wohlstand für alle Menschen schafft. Die Anknüpfungspunkte sind der Erfolg des Marshallplans für Europa nach dem 2. Weltkrieg und die positiven Erfahrungen aus der EU-Erweiterung. Die Co-Finanzierung als Gegenleistung für die Einhaltung europäischer Standards könnte als Modell für die Entwicklungszusammenarbeit dienen. Die Regierungen aller Staaten, die Vereinten Nationen und internationale Organisationen sollen für die Umsetzung eines solchen Plans gewonnen werden.
Die Initiatoren wollen, dass sich die EU mit all ihren Möglichkeiten für die Umsetzung des Global Marshall Plans, also für eine weltweite Ökosoziale Marktwirtschaft, einsetzt und dieses Vorhaben in die Verhandlungen um einzelne globale Abkommen einbringt. Die EU könnte sich mit dieser neuen Ausrichtung ein klares Profil geben und eine neue Qualität von Partnerschaft mit den Ländern der Dritten Welt eingehen.
Die Stiftung Weltvertrag ist Mitglied im Koordinationskreis der Global Marshall Plan Initiative und trägt zur Fortentwicklung der Arbeit bei.