Globale Problemfelder, wie Welthandel, Klimawandel und soziale Ungerechtigkeit bleiben heute nicht mehr ungesteuert. Institutionen, Regelsysteme und Verträge für die verschiedenen Felder globaler Problembehandlung entwickeln sich zunehmend zu einem System der „Global Governance“.
Allerdings fehlen der Global Governance die Merkmale traditioneller demokratischer Herrschaft. Zwar sind es Politiker, die über Regime als Leitplanken für den weiteren Verlauf der Globalisierung entscheiden – das Themenfeld wird allerdings in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Trotz eines steigenden Bewusstseins für Globalisierungsthemen an sich bleibt die Öffentlichkeit bei der konkreten Entscheidungsfindung zur Gestaltung zentraler Globalisierungsprozesse weitgehend uninformiert und unbeteiligt.
Das Projekt "Achtung Weltvertrag!" zielt in einem ersten Schritt darauf ab, Prozesse von Globalisierungsentscheidungen sichtbar zu machen und damit eine öffentliche Diskussion zu diesen Prozessen anzuregen. In einem weiteren Schritt können auch Lösungsvorschläge angeboten und damit konkrete Impulse gegeben werden. Das Projekt ist in mehrfacher Hinsicht skalierbar: So kann die Anzahl der „beworbenen“ Entscheidungsprozesse variieren, ebenso die Tiefe der eigentlichen inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema. Ebenso kann das Projekt auf eine deutsche (deutschsprachige) oder internationale Zielgruppe ausgerichtet werden.
1. Entscheidungsprozesse:
- Aus der Menge an Entscheidungsprozessen in verschiedenen Feldern der Globalisierungsgestaltung werden diejenigen ausgesucht, zu denen inhaltlich / praktisch seitens der Projektbeteiligten die engsten Bezüge bestehen. Für 2011 kann die UNFCCC Klimakonferenz in Durban, Süd-Afrika, als erstes Beispiel dienen.
- Perspektivisch kann eine Übersicht globaler Entscheidungsprozesse erstellt und zugänglich gemacht werden. Die Übersicht dient als Auswahlgrundlage für vertieft zu behandelnde Prozesse in der Folge des Projekts.
2. Hintergrundinformationen und Analysen:
- Im zeitlichen Vorfeld von Entscheidungsprozessen werden Hintergrundinformationen und Analysen zum jeweiligen Entscheidungsprozess zusammengestellt und zugänglich gemacht. Das Niveau der angebotenen Informationen ist zielgruppen-spezifisch. Um vorhandene Informationskanäle zu nutzen, können Kinder als Zielgruppe gewählt werden. Um über das eigene inhaltliche Wissen hinweg Informationen anbieten zu können, werden angesehene externe Experten zum jeweiligen Weltvertragsprozess vermittelt.
- In einem weiteren Projektschritt könnten öffentlich Fragen formuliert werden, die entscheidende Charakteristika einer guten Problemlösung deutlich machen.
3. (Eigene) Lösungsvorschläge:
- In einem weiteren Projektschritt könnten öffentlich Fragen formuliert werden, die entscheidende Charakteristika einer guten Problemlösung deutlich machen. Als inhaltliche Vertiefung können schließlich perspektivisch Lösungsvorschläge für Entscheidungsprozesse in den öffentlichen Diskurs einfließen.
- Der weiteren Arbeit voraus geht eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Verhandlungsprozess aus der Perspektive „Weltvertrag“. Diese Auseinandersetzung könnte in Form von eigenen Arbeiten, auch betreuten Diplomarbeiten, geschehen. Gegebenenfalls könnten auch externe Experten gewonnen werden um Lösungen nach einem Weltvertrags-Schema zu analyisieren.
Das Projekt bedient sich unter anderem bereits vorhandener Informations- und Kommunikationstechnologien (z.B. Presse, Website, Blog, Kalender) um das bereits interessierte Publikum aber auch die breite Öffentlichkeit zu erreichen.
Was es zum Beispiel schon gibt:
- 1000 Fragen (Aktion Sorgenkind, Diskussion zur Bioethik)
- „Policy papers“ zivilgesellschaftlicher Initiativen im anglo-amerikanischen Raum (z.B. Oxfam, CAFOD; in Großbritannien, USA, Indien, Bangladesh).
Das Projekt Achtung Weltvertrag wurde im Zeitraum von 2001 bis 2011 durchgeführt.
Aus dem Projekt entstand die Idee zur Gründung und Umsetzung des Youth Forums.